Erfahre hier etwas über meine Freizeitaktivitäten.

Theater für Fortgeschrittene: ein Musical mit Gruselfaktor

Taucht mit mir in die totale Finsternis und begebt euch mit mir in die Welt der Unsterblichkeit.

Das Musical „Tanz der Vampire“ gibt es nun seit 25 Jahren, und ich und Elena hatten das große Glück, dieses Stück noch auf der „Stage Palladium“ Bühne zu erleben, bevor es im Herbst Stuttgart endgültig verlassen wird.

Im Vergleich zu meinem letzten Musical, das ich besucht habe, „My fair Lady”, unterhielt ich mich davor ausführlich mit meiner Assistentin Elena über das Stück und ließ mir vor Beginn die Broschüre nochmals vorlesen.

Das Musical sticht mit gefühlsbetonten Rockballaden heraus. Stürmische, rasende, hitzige Tanzszenen, atemberaubende Bühnenbilder und prächtige Kostüme verpassten dem Theaterstück einen aufregenden Touch. Der Ablauf des Stücks basiert auf dem Filmklassiker von Roman Polanski aus dem Jahr 1967.

In der Stille flüsterte die Assistenz immer mal wieder etwas in mein Ohr, um mich auf Details aufmerksam zu machen. Unsere Sorge, dass sich Publikum gestört fühlen könnte, löste sich schnell in Luft auf.

Beim Musical „My fair Lady“ hatte der ständige Kulissenwechsel bei mir regelrechten Schwindel verursacht, doch dieses Mal schuf die Assistenz Abhilfe, indem sie mir jeden Kulissenwechsel ankündigte. So fiel es mir wesentlich leichter, dem Stück zu folgen.

Lasst uns nun darüber sprechen was mir im ersten und zweiten Akt nie aufgefallen wäre wenn Elena nicht an meiner Seite gewesen wäre:

Wie Assistent Alfred und Professor Abronsius sich verkleiden unter die Vampire mischen, um Sarah zu retten, die ebenfalls auf dem Tanzball ist.
Wie das erste mal Graf von Krolock erscheint – denn wenn eine neue Figur auf der Bühne dazu kommt, kann ich sie noch nicht in die Handlung einordnen und muss mir erstmal die Stimme merken
Dass der Professor nach seiner Wanderung durchs Schneegestöber im Gasthaus erst einmal aufgetaut werden muss

Fazit:
Die Tanzszenen auf dem Schloss und die fesselnde Musik werden mir für immer in Erinnerung bleiben. Ich liebe das Finale und das Happy End für Sarah und Alfred. Zwar siegen die Vampire, denn Sarah wird von Graf von Krolock gebissen. Dennoch macht sie sich mit Alfred auf die Flucht, der denkt, Sahra sei bloß verletzt. Dann aber beißt sie auch ihn – und beide sind als Vampire endlich vereint.

Graf von Krolock ist meine Lieblingsfigur in dem Stück. Zum einen, weil ich bei ihm die Texte sehr gut verstanden habe, zum anderen, weil er für mich die größte Präsenz ausstrahlte.

Zum Abschluss hier der Link, wo ihr euch die Songs reinziehen könnt:
https://open.spotify.com/playlist/7npl9FSrAFH2Nm32OdjypR?si=nNoUXY9KSNy983ej662rlQ

Der Mann hinter dem Vorhang: Max Giesinger gibt unbeschreibliches Konzert in Stuttgart

Das Publikum zückte die Handys, funkelnde Lichter strahlten von Tausenden Displays auf die Bühne. Hinter einem Vorhang erschienen Schatten, deren Konturen schwer zu erahnen waren. Nur ganz links war deutlich der Gitarrist zu erkennen.

Die Umrisse wurden immer deutlicher, und schließlich betrat Max Giesinger die Bühne.

Die Menschenmenge klatschte, jubelte, und Max Giesinger sang seinen erste Song an diesem Abend. Elena, meine Begleiterin, die neben mir saß, beschrieb mir das Geschehen auf der Bühne und das ganze Drumherum so genau wie möglich. Sei es ein plötzlicher Bühnenwechsel von der großen auf eine kleinere Bühne Mitten im Publikum, oder dass der Künstler durchs Publikum lief. Er hatte einen Beutel dabei, aus dem er Zuschauer kleine Zettel mit unterschiedlichen Songtiteln ziehen ließ. Kurz darauf präsentierte er diese Songs dann auf der Bühne. Eine originelle Idee. Und ich hatte mich schon gewundert, warum Max Giesinger fremde Songs spielt.

Erst als Elena mir davon berichtete, ging mir ein Licht auf und ich verstand, warum. Den Gesang, die Freudenschreie der Menschen, das hörte ich. Das Lichterspiel auf der Bühne konnte ich bis zu einem  gewissen Grad recht gut erkennen. Im Verlauf des Events verließ ich mich aber irgendwann vollkommen auf Elena. Ich bemühte mich erst gar nicht, die visuellen Eindrücke aufzunehmen, sondern versuchte, mich auf das zu fokussieren, was ich hörte. Alles andere hatte gar keinen Zweck.

Ich nahm die schwungvolle, gute Stimmung in der großen Halle (Porsche Arena) wahr und das Leuchten der Handydisplays, was für mich aussah wie kleine, helle, leuchtende Punkte. Max Giesinger plauderte immer mal wieder aus den Nähkästchen und unterhielt sich mit dem Publikum. Dadurch entstand eine gewisse Vertrautheit, als ob man sich mit einem guten Freund gemütlich im Wohnzimmer unterhalten würde. Genau das machte das Konzert für mich so besonders.

Wer von euch war selbst schon auf einem Konzert von Max Giesinger?

Wie nehmt ihr ein Konzert wahr?

Was macht für euch ein Konzert besonders?

Für mich ist die Beschreibung meiner Begleitung ausgesprochen wichtig. Hören kann ich alles selbst, aber Mit der Beschreibung erschuf Elena ein Bild voller Farben in meinem Kopf. Zur Unterstützung fotografierte und filmte Elena immer mal wieder kurze Sequenzen des Konzertes. Das hatte den Vorteil, dass ich die Bilder sowie Videos zu Hause noch mal ranzoomen und genau anschauen konnte. Wie trug Max seine Haare, was hatte er an? Sogar seine Mimik konnte ich so erkennen.
Elena machte das Konzert zu einem wunderschönen Ereignis. Dazu möchte ich erwähnen, dass dies das erste gemeinsame Event mit Elena war und sie erst kurz als Assistenz für mich im Einsatz ist.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend und ein Konzert, das ich sicher nicht so schnell vergessen werde.

Raus ins Grüne!

Kapitel 1: Der Ausbruch aus dem Karree
Laufen bedeutet für mich sehr viel. Es ist ein Gefühl von Leichtigkeit und der unbändige Drang nach Freiheit. Los lassen können, neue Orte erkunden und der Psyche eine Pause gönnen.

Von den ersten Runden im Karree bis zu den Wäldern und Bergen.
Aus gemütlichen Spaziergängen in der Nachbarschaft wurden lange Wanderstrecken durch Wälder, die mich immer wieder herausforderten. Wurzeln, Steine und ein ständiges Auf und Ab über Wald und Wiese. Ich legte schon immer einen großen Wert auf anspruchsvolle Wanderungen, die mich herausfordern, um daran zu wachsen. Jedoch hegte ich nie die Absicht in die Berge zu gehen. Erst als ein neuer Ehrenamtlicher bei mir anfing, riefen die Berge nach mir. Es warteten neue, spannende Hürden auf mich, die ich alleine nie in Angriff genommen hätte.

Kapitel 2: Der Berg ruft
Kaum hat Alex bei mir im Oktober 2021 angefangen, fassten wir unsere erste gemeinsame Bergwanderung ins Auge.
Wir brachen früh auf, denn bis nach Oberstdorf war es schon ein Stück zu fahren. Ziel: „Berggasthof in der Gaisalpe“. Weit oben in den Bergen verschlug es mir die Sprache, noch nie habe ich so frische Luft atmen können. Die gigantischen Bäume und der Blick nach oben in die Ferne überwältigten mich. Aber noch ein paar Worte zum Weg dorthin: Ich konnte mit der Assistenz gut mithalten, im Gegensatz zu meinen üblichen Strecken durch die Wälder forderte es viel mehr meine Konzentration, und meine Beinmuskeln hatten viel mehr zu schaffen. Auf dem Weg zum Gasthof ging es immer steiler bergauf. Der Untergrund wechselte von Betonboden zu matschigen Wiesen und Geröll. Doch bei der Gaststätte angekommen, wusste ich, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Wir pausierten gemeinsam mit anderen Wanderern auf einer Holzbank vor der Hütte und erfreuten uns an der strahlenden Sonne, die uns entgegenlächelte.

Ich schloss die Augen und gönnte ihnen und mir etwas Ruhe. Denn auch wenn ich es noch nicht kommen sah, sollte mich der Rückweg einiges an Energie und Aufmerksamkeit kosten.
Eine holprige Marschstrecke lag vor uns.

 

Kapitel 3: Keine Zeit für Albernheiten
Hilfestellungen vom Assistenten sind beim Wandern je nach Begebenheit und Schweregrad der Strecke besonders wichtig.
Ich werde Euch anhand meiner ersten Wanderung etwas Einsicht schenken.
Der Rückweg war steinig und ich stolperte ziemlich unbeholfen den Weg entlang. Auf dem Hinweg hatte Alex seinen Arm um meinen Rücken gelegt und ich meinen Arm um seine Schulter platziert, damit er mich stützen und ich so besser mein Gleichgewicht halten konnte. Doch das blieb auf dem Rückweg aus, den Grund dafür kannte ich zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht. Stattdessen stützte ich mich an seiner Schulter ab. Doch mir war nicht ganz wohl bei diesem Teil der Wanderstrecke. Mein Gleichgewicht zu halten und dann noch mit meinem schlechten Sehvermögen zu wissen, wo ich welchen Fuß hinzusetzen habe, brachte mich ganz schön ins Schwitzen, und ich bin mehr als einmal über meine eigenen Füße gestolpert. Alex brachte mich aus einem guten Grund zum Schwitzen. Da dies unsere erste Wanderung gewesen ist, wollte er sehen, wo ich seine Unterstützung nötig habe und wie weit ich vorankomme, wenn er mir etwas weniger unter die Arme greift.

Kapitel 4: Über alle Grenzen hinaus
Menschen, denen ich auf meinen Wanderungen begegne, reagieren meist auf dieselbe Weise: hilfsbereit und lobend, dass ich trotz meiner Einschränkung die Strecke toll bewältigen würde. Die Sorte von Wanderern, die mir aber am besten gefällt, sind „die Plauderer“. Sie treten mit mir in einen normalen Austausch, bei dem es nicht um meine Einschränkungen geht.
So hoch oben in den Bergen zu sein, den frischen Wind um der Nase zu haben und die atemberaubende Aussicht mitzuerleben, beflügelt mich, schenkt mir das Gefühl von Unendlichkeit und zeigt mir, was alles möglich ist, wenn die richtige Person an meiner Seite ist. Was ich am Wandern schätze, ist, dass es in der Natur immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt und nie ganz klar ist, was als nächstes passiert. Etwas aus eigener Kraft geschafft zu haben, stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern fördert auch die Gesundheit.
Meine Fitness zu erhalten, ist die größte Motivation, solche Anstrengungen auf mich zu nehmen.

Oscars Pizzeria, veganes Restaurant in Wien unter der Lupe

Ehe man das kleine Lokal erreicht strömt einem eine liebreizende Duftwolke aus Holzofen, Oregano und geschmolzenem Käse entgegen. Insofern: macht euch auf einen kulinarisch erfüllenden Abend gefasst.

Räumlichkeiten:
Zu den Räumlichkeiten kann ich euch gar nicht soviel berichten, da es hier üblich ist, draußen zu essen. Innen im Restaurant wird bestellt, wenn man Essen abholt. Es besteht auch die Möglichkeit, sich alles nach Hause liefern zu lassen. Das Ambiente am Abend hat einen romantischen Charme. Die Anordnung der Tische und Stühle sagte mir allerdings nicht besonders zu – alles stand zu eng. Dort zu sitzen, war für mich nicht so praktisch. Meine Schiene am linken Bein verhakte sich gerne mal mit den Tischbeinen. Ich habe das Bein also neben mein rechtes Bein per Hand nachplatziert. Für viele mag es auch romantisch sein, im Dunkeln mit flackernden Lichtern zu speisen, auch für mich ist das der Inbegriff von Romantik. Aber unter diesen Bedingungen war es für mich nicht gerade leicht, überhaupt zu erkennen, auf welcher Seite meines Platzes sich das Besteck befand.
Obwohl Tische und Stühle für mich nicht optimal standen und ich im Dunkeln noch weniger sehe als sonst, kann ich Euch sagen: Leute, das Essen lässt alle anderen Mankos vergessen!

Bestellprozess:
Hier gibt es keine Speisekarte. Stattdessen steht vor dem Lokal eine große Tafel, auf der die Gerichte aufgelistet sind. Die Pizzeria zu ihrem Standartprogramm, in dem Schinken und Salami verwendet werden, acht Veganen Pizzen.Unsere Bestellung wurde relativ zügig aufgenommen. Die Wartezeit war kurz und die Pizza mit Annanas, Käse und extra scharf wurde mit einem Lächeln serviert. Am Ende bestellte ich mir noch fünf Pizzastangen aus Knoblauch zum mitnehmen.

Geschmack:
Seit ich mich vegan ernähre, habe ich immer mal wieder unterschiedliche vegane Tiefkühlpizzas ausprobiert. Die hauten mich aber nicht sonderlich vom Hocker. Doch es geht anscheinend auch anders, wie ich in Oscars Pizzeria festgestellt habe. Die Pizza war so super-lecker, dass ich keinen Unterschied zu einer nicht-veganen Pizza bemerkt habe.

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Die Pizza kostet zwischen 7 und 11 Euro. Knoblauch Pizzastangen gibt es für 2 Euro. Alles in allem ist das Essen jeden Cent wert.

Fazit:
Oscars Pizzeria ist für jeden kulinarischen Italien-Liebhaber zu empfehlen. Mann kann hier entspannt mit nicht Veganern essen gehen, die auf der Karte ebenfals, finden was ihr Herz begehrt.

Swing Kitchen, veganes Restaurant in Wien unter der Lupe

Swing Kitchen:
Swing Kichen ist ein Ort, an dem dich bekannte Fast-Food-Klassiker erwarten. Wraps, Burger und Salate, alles gut für die Umwelt und garantiert vegan.

Doch heißt vegan in diesem Restaurant auch lecker?

Hier meine Bewertung

Räumlichkeiten:
Der Weg zum Restaurant geht zwar steil den Berg hinauf und ist gepflastert, was es für mich schwerer macht das Gleichgewicht zu halten. Allerdings lohnt es sich die zwei Treppenstufen vor dem Eingang auf sich zu nehmen. Mit Assistenz ist vieles einfacher, was die Vermeidung von Stolperfallen und Überwindung von Barrieren betrifft.
Der Raum an sich lässt viel Bewegungsfreiheit, was das Risiko mindert, gegen Stühle zu stolpern oder von den anderen Gästen angerempelt zu werden. Links von der Theke befinden sind an der Wand Sitzbänke mit zwei Stühlen und jeweils einem Tisch. Daran gab es nichts zu meckern. Das Feeling im Raum gleicht dem eines typischen McDonald’s. Alles ist praktikabel und erfüllt seinen Sinn. Aber hier erwartet dich vom Ambiente her nichts besonderes.
Der Raum ist übersichtlich. Nur die Toiletten sind schwer zu finden – ich musste erst mal nachfragen, wo sie sich befinden.

Der Bestellprozess:
Wie es bei einem Fast-Food-Restaurant vorauszusehen ist, wird an der Theke bestellt und man bekommt eine Nummer. Nun braucht man sich nur noch an den Tisch zu setzen und warten bis die Nummer ausgerufen wird.

Durch das hektische Treiben vorne an der Theke ist es mühsam, sich auf die Speisenauswahl zu konzentrieren. Matthis hat mir die Angebote vorgelesen. Er übernahm auch die Bestellung für mich. Und er musste für mich das Essen an den Tisch bringen.

Der Geschmack:
Der Gartensalat ist meines Erachtens viel zu groß. Die Wraps sind nicht wirklich heiß, und werden deshalb nach kurzer Zeit schon kalt. Das einzige was mir in Erinnerung blieb, ist der Käsekuchen. Der ist köstlich gekühlt und die Kirschen im Kuchen machen ihn besonders süß.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis:
Um richtig satt zu werden, hat mir der Gartensalat und ein Wrap gereicht. Inklusive Getränk habe ich dafür zwischen fünf und zehn Euro bezahlt. Nehmen wir den Käsekuchen noch mit dazu sind es evtl. 2-3 Euro mehr. Das finde ich fair.

Das Fazit:
Ich würde die Swing Kitchen für einen Snack am Mittag weiterempfehlen. Geschmacklich keine Erleuchtung, aber ein Super-Stopp für Städtereisende, um zwischendurch den Hunger zu stillen. Besonders gemütlich fand ich es nicht, sodass ich euch nicht fürs ausgiebige Abendessen hinschicken würde. Da gibt es in Wien auf jeden Fall Restaurants, die vom Ambiente her, in der Servicequalität und geschmacklich deutlich mehr zu bieten haben – zum Beispiel das Restaurant Vegetasia oder Oscars Pizzeria.

Bio-Café Blütezeit: ein Ort der Entspannung für den perfekten Start in den Tag

Das Café Blütezeit (Laurenzerberg 1 11-15, 1010 Wien) entführt einen für einen kurzen Augenblick in den Sommerurlaub, wo man sich von veganen sowie vegetarischen Speisen verzaubern lassen kann. Wer eine Auszeit vom Alltag wünscht, ist hier bestens aufgehoben.

Räumlichkeiten:
Den Innenraum kann ich nicht bewerten, weil wir bei sonnigem Wetter im Freien Platz genommen haben.
Trotz der dicht gedrängten Tische und Stühle setzte ich mich gekonnt hin – als ob ich nichts anderes machen würde. Ich war schon ein paar Tage in Wien unterwegs, und mit der Zeit sind solche Situationen nichts ungewöhnliches mehr: Ich platzierte mein linkes Bein mit der Schiene nochmals richtig unter den Tisch – und dann konnte es losgehen.

Bestellprozess:
In der Menükarte finden sich zum Beispiel viele verschiedene Bowl-Varianten, Porridge und unterschiedliche Arten von Tostadas. Mein Wahl fiel gleich auf zwei Frühstücksvarianten. Veganen Acai Bowl mit Banane, Heidelbeeren, Chia, Kokosflocken und einem Hauch Balsamico. Und: Vegane „Matcha Banana“ mit einer Basis aus Maisgrieß und Hafer, Heidelbeeren, Granola und gerösteten Mandeln. Matthis nahm den „Kleinen Wiener“ mit Rührei aus zwei Eiern, Brot und Butter. Außerdem aß er eine Frühstücks Bowl. Wir waren mit unserer Auswahl mehr als zufrieden.

Geschmack:
Aromatisch, süß und so lecker dass man sich gleich einen zweiten Nachschlag bestellt.

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Wer ein kleines und günstiges Frühstück will, wird hier fündig. Und wer mit großem Hunger kommt, kann sich gleich mehrere Speisen von der Karte aussuchen – dann ist der Frühstückstisch üppig gedeckt. Ein Lob für diese flexible Art, sich sein Frühstück je nach Preisvorstellungen und Hunger selbst zusammenzustellen.

Fazit:
Schade, dass wir das Café erst am letzten Tag unserer Wienreise besucht haben. Sonst wäre ich jeden Tag zum Frühstück dorthin gegangen, um die komplette Menükarte durchzuprobieren. Die Gerichte sind jeden Cent wert.

Café Blütezeit bei Instagram

„Vegatasia“ offenbart euch Taiwans Köstlichkeiten

Du hast riesen Hunger und willst essen so viel du kannst? Dann bist du im Vegetasia (Ungargasse 57, 1030 Wien) genau richtig. Es bietet vegetarische und vegane Gerichte aus Taiwan – und hat damit für mein Gefühl schon einen gewissen Seltenheitswert.

Räumlichkeiten:
Die Eingangstür ist etwas schwer, sodass ich leicht ins Schwanken geraten bin, bis meine Begleitperson übernommen hat. Das Restaurant ist großräumig, so dass Tische und Stühle in größeren Abständen platziert sind. Somit fallen Stolperfallen schon mal weg – und wären die zwei Treppenstufen und die schwere Türe nicht, könnten ebenso Rollstuhlfahrer hier bequem essen gehen.

Bestellprozess:
Getränke gibt es an der Bar und an einem großen Büfett erwarten einen die buntesten Speisen. Entweder bedient man sich am Büfett selbst oder man verwendet den QR-Code als Menükarte.
Der QR-Code ist für mich nicht in Frage gekommen, da ich von dem winzigen QR-Code gar keine Notiz genommen habe. Stattdessen schaute ich mich ganz stutzig nach der Speisekarte um und fragte mich, wie hier bestellt wird. Nachdem ich bemerkte hatte, wie meine Begleitperson mit dem Handy hantierte, begriff ich langsam. Zugleich nervte es mich, dass die Begleitperson kein Wort darüber verloren hat.
Zwischen all den Vorspeisen, Salaten und Suppen am Büfett entschied ich mich für die überbackenen Bananen und Pudding mit Anananas-Stücken und Kokosraspeln. Von Matthis konnte ich noch ein paar Pommes essen und irgendetwas aus Soja.
Am Ende blieb ich dann doch lieber bei meinen Süßspeisen. Vor allem dieser Pudding mit Kokosraspeln hat es mir angetan. Dementsprechend habe ich auch viel zu viel davon gegessen. Zwischenzeitlich hab ich mich wirklich gefragt, ob der Pudding überhaupt vegan ist. Allerdings war er zu lecker, und da ich eh schon davon genascht hatte, dachte ich nicht weiter darüber nach.

Geschmack:
Die Desserts sind richtig süß, so wie ein Nachtisch sein sollte.

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Für das Büfett haben wir am Abend 16,90 Euro pro Person gezahlt, dazu kommen Getränke. Das war für mich angemessen.

Fazit:
Für einen Besuch zum üppigen Sattessen passend, aber mit Steigerungspotenzial – mir hat es geschmeckt, aber umgehauen hat mich das Angebot nicht.

https://vegetasia.at

Secret Garden: Ein geheimer Garten, der Balsam für die Seele bringt

Wer der Hektik und dem Lärm des Alltags entfliehen möchte, der gehe durch den Reihmundhof in Wien. Denn zwischen den kleinen Läden und Kaffees versteckt sich das Restaurant „Secret Garden“. Eine Oase des Friedens, wo du deine Seele baumeln lassen kannst  und Mahlzeiten für Körper und Geist findest.

Räumlichkeiten:
„Secret Garden“ ist ein kleineres vegetarisches und veganes Restaurant. Kleine eckige Tische sind aneinandergereiht, man sitzt auf runden Stühlen. Optisch betrachtet sieht es gut aus, doch je enger Stühle und Tische stehen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für mich, in so einer Situation über meine eigene Beine zu stolpern. Mit diesem Hintergrundwissen bevorzuge ich  Sitzbänke in Restaurants und Bars. Die grasgrünen Sitzbänke und die Topfpflanzen an der Wand hatten für mich etwas Beruhigendes, als ich mich setzte.
Hinter dem Tresen hielten sich zwei der Kellnerinnen auf, die Bestellungen entgegennahmen und gerade einer Kundin das Essen über den Tresen zum Mitnehmen reichten. Ich hörte wie die Leute in der Küche zu Gange waren. Der Raum war nicht zu klein und nicht zu groß. Somit konnte ich mich  schnell orientieren. Es war ziemlich ruhig, da nicht ganz so viele Gäste da waren. Als ich mich später auf den Weg zur Toilette machte, verlor ich kurz das Gleichgewicht  und nahm dadurch Notiz von dem Holzboden under meinen Füßen, der an der einen oder anderen Stelle nicht ganz eben ist. Lässt man die eng aneinandergereihten Tische und Stühle sowie die Unebenheiten des Holzbodens außer Acht, war das Restaurant für meine Bedürfnisse gut geeignet. Der Raum versprüht eine entspannte Atmosphäre.

Bestellprozess:
Sich die Menükarte von Matthis vorlesen zu lassen, ohne das Gefühl zu haben, sich schnell für ein Gericht entscheiden zu müssen, machte mich gelassen. Keine Ahnung wie es anderen Leuten damit geht, für mich ist es mega-anstrengend die Speisen auf der Menütafel zu entziffern, mich bei all dem Trubel in einem vollen Restaurant zu orientieren. Größtenteils bin ich so sehr damit beschäftigt, mich in unbekannten Räumen als Seheingeschränkte zu orientieren, dass es mir schwer fällt, eine schnelle und klare Entscheidung zu treffen.
Die Bedienung war sehr freundlich und das Essen ließ nicht lange auf sich warten.
Für Personen, die es eilig haben, besteht die Möglichkeit an der Theke Kuchen und warme Speisen zum Mitnehmen zu bestellen.

Geschmack:
Das Linsendal hatte einen leicht exotischen Touch und der Schoko-Kokoskuchen kann ich jedem Kokosliebhaber weiterempfehlen. Sehr luftiger, schockoladiger Geschmack mit einer intensiven Kokosnuss-Note.
Die Speisen werden in runden asiatischen Tellern oder Schüsseln serviert. Der Besuch versetzt einen direkt nach Asien.

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Die Speisen sind ihr Geld absolut wert.

Fazit:
Jeder, der sich nach Erholung vom stressigen Alltag sehnt, einen anstrengenden Arbeitstag oder seine Probleme für einen Moment hinter sich lassen möchte, ist im Restaurant „Secret Garden“ genau am richtigen Ort.

https://www.secretgardenrestaurant.at/

Mit Seheinschränkung leben: Diese Hilfe brauche ich im Alltag

Ich lebe seit 2012 mit einer Seheinschränkung, einem sogenannten Nystagmus. Ich habe euch schon erklärt, was das ist, wie mein Sehen dadurch eingeschränkt ist und wie ich mich seit der  Seheinschränkung in meiner Wohnung organisiere. Bei vielem, was ich machen möchte, benötige ich Hilfe – vor allem, wenn ich unterwegs sein will. Was ist also die Aufgabe der Person, die mich im Alltag und auf Tour begleitet? Hier einige Tipps, die für Euch im Umgang mit seheingeschränkten Menschen vielleicht auch hilfreich sein können. Wobei es am besten ist, immer zu fragen, welche Hilfe auch erwünscht ist.

Sei es beim Arztbesuch, auf Reisen, beim Museumsbesuch oder auf größeren Veranstaltungen – es sollte der Begleitperson bewusst sein: Mich zu begleiten, ist mit Arbeit und Verantwortung verbunden, auch wenn es sich um Freizeitaktivitäten handelt.

Immer, wenn es rausgeht, bin ich auf Teamwork angewiesen:

Unterwegs mit Bus und Bahn:

Wenn ich unterwegs bin, verlangt meine Seheinschränkung den Assistenten einiges ab – aber selbst wenn mal was nicht so läuft, wie es soll, versuche ich es mit Humor zu nehmen. Vor allem Bus und Bahn werden für mich zur Wackelpartie. Meine Begleitung muss für mich nach einem Platz Ausschau halten und mir sagen wo ich mich festhalten kann. Bei diesem Tehma muss ich an eine Bahnfahrt auf der Reise nach Wien denken. Oft muss es schnell gehen, die Bahn war in diesem Fall nicht so nett, zu warten bis ich mich hingesetzt habe – ich bin ruckartig in den Sitz gefallen. Einmal bin ich sogar beinahe auf die Person gestürzt, die mir gegenüber saß. So oft wie dort in den öffentlichen Verkehrsmitteln hatte ich schon lange nicht mehr den Halt verloren.

Unterwegs mit dem Auto:

Wenn ich mit Assistenten im Auto unterwegs bin, dann ist das für mich komfortabler. Aber auch hier ein Beispiel, wo trotzdem Probleme entstehen können. Wir sind auf dem Weg zu einem Treffen, Termin oder zu einer Veranstaltung. Wenn ich schon ausgestiegen bin und die Begleitperson bemerkt, dass sie noch einen Parkschein lösen muss, dann sollte sie mir das mitteilen, bevor sie geht. Und sie sollte dafür sorgen, dass ich mich entweder setzen oder irgendwo so lange festhalten kann bis sie wieder kommt.

Unterwegs zu Fuß:

Wenn wir zu Fuß unterwegs sind, ist Kommunikation elementar. Denn ich kann es nicht ausstehen, wenn aus heiterem Himmel an mir gezogen wird. Ich muss und möchte erst einmal wissen, was los ist. Sagt mir zum Beispiel, dass ein Auto entgegenkommt, das ich nicht sehe. Oder sagt mir, dass wir abbiegen müssen. Oder dass ihr mir etwas zeigen möchtet. Ihr habt einen Mund zum Reden, also benutzt ihn auch. Kommt nicht mit solchen vagen Aussagen wie „Da kommt ein Auto“, „Hier lang“, „Da hin“ oder – noch schlimmer – mit Schweigen. Wichtig ist, dass ihr die Umgebung für mich genau betrachtet und mögliche Stolperfallen für mich erkennt. Das könnte sein: ein nicht rangerückter Stuhl, eine Teppichkante, Stufen, der Bordstein oder ein sonstiger Absatz, Wurzeln oder Steine auf dem Weg.

Aber es gibt noch viel mehr Punkte in meinem Alltag, an denen ich Hilfe brauche. Und Verhaltensweisen, auf die ich besonders viel Wert lege:

Beschreibung meines Umfeldes bei Gefahr:

Wenn ihr mich warnen wollt, dann reicht es nicht „Vorsicht, pass auf“ zu sagen. Wenn ich so was höre komme sogar ziemlich schnell ins Schwanken, weil ich verunsichert bin. Die Angaben sollten möglichst präzise sein. „Vor dir kommt eine Stufe“, „Links von dir möchte eine Person vorbei“, „Direkt hinter dir steht ein Einkaufswagen“ – damit kann ich was anfangen. Und immer gilt: Beschreibe mir, was Du siehst.

Beschreibung eines Weges:

Die Seheinschränkung brachte mir die erschreckende Erkenntnis, dass die Sehenden richtig mies darin sind, Wege so zu beschreiben, damit ich was damit anfangen kann. Bei Wegbeschreibungen ist es wichtig für einen Seheingeschränkten, zu wissen, dass er oder sie auf dem richtigen Weg ist. Makante Anhaltspunkte sind dabei sehr hilfreich. Das kann eine Baustelle, ein Dornenbusch, eine Kirche oder ein Geschäft sein.

Beschreibung von sehenswerten Besonderheiten:

Sehenswürdigkeiten oder Kunst im Museum zu beschreiben ist noch einmal schwieriger. Aber versucht es. Ihr schenkt der seheingeschränkten Person einen großen Mehrwert damit. Der Besuch in einem Museum oder eine Reise gewinnt an Qualität und ihr selbst lernt noch etwas dazu. Ohne genaue Beschreibungen sind Museumsbesuche oder Fahrten zu Sehenswürdigkeiten aus meiner Sicht sonst reine Zeitverschwendung für mich.

Unterstützung bei schriftlicher Kommunikation:

Zu meinen Alltag gehört wie bei jedem anderen Menschen schriftliche Kommunikation. Wer mich kontaktieren möchte, sollte das am besten über WhatsApp oder per Mail tun. Dort habe ich die Möglichkeit, den Text zu vergrößern. Für weiterleitete Dokumenten per Mail sind PDF-Dateien für mich am praktischsten. Falls nur ein Blatt Papier in greifbarer Nähe ist, um schriftlich etwas festzuhalten, dann am besten groß, in Druckschrift und mit einen dicken Filzstift schreiben.

Orientierungshilfe bei Veranstaltungen:

Meine Assistenz teilt mir mit, wenn ihr den Raum betretet oder das Gespräch verlässt. Fragt mich, wo ich sitzen möchte, beschreibt mir den Raum und die möglichen Sitzplätze.

Gibt es noch weiter Punkte?

Die Assistenz ist also so gut wie immer meine Begleitung. Aber trotzdem möchte ich selbst wahrgenommen werden. Fangt nicht an, Fragen an die Assistenz zu stellen, die eigentlich an die Person mit Behinderung gerichtet sind. Das empfinde ich als dermaßen respektlos. Es gibt mir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Es ist, als ob ich nicht existieren würde. Gleichzeitig solltet ihr der Assistenz Wertschätzung entgegenbringen.

Wie die Assistenz Wien zum Leben erweckt

Ursprünglich hatte ich nie vor, nach Wien zu gehen. Nachdem mein Vater mir jedoch Konzertkarten für SDP in Wien besorgt hatte, entschied ich mich für einen Kurzurlaub. Matthis, mein neuer Assistent für Sport und Freizeit, begleitete mich dabei. Vor allem nach der coronabedingten Pause für viele Künstler und ihre Fans erwartete ich, dass das Konzert wie eine Bombe einschlägt. Die Recherchen über Wien überließ ich bei diesem Trip zum ersten Mal meinen Assistenten.

Hier erfahrt ihr, wie Matthis mich durch Wien geführt hat, wie man seinen Job als Assistent richtig macht und was mir besonders an der Reise gefiel.

Angebote und Sehenswürdigkeiten:
Mitten in der historischen Hauptstadt Österreichs begann unsere Reise bei den üblichen Sehenswürdigkeiten, über die ich Euch hier gar nicht viel erzählen will. Die Informationen findet ihr in jedem Reiseführer. Ich schildere Euch meine ganz persönlichen Eindrücke von Wien.

Die Treppen, die kein Ende nahmen!
Unterwegs in der Innenstadt stieß ich, wo auch immer wir waren, auf Treppen, die zu meinem Glück rechts und links mit einem Handlauf ausgestattet waren. In keiner anderen Stadt konnte ich so viel Treppen steigen.

Die Rolltreppen beunruhigten mich allerdings. Trotz Vorankündigung von Matthias trat ich zum falschen Moment auf die Rolltreppe. Ohne dass er mich festhielt, funktionierte das Ganze nicht. Ich stürzte eher nach vorne, als dass ich das Gleichgewicht halten konnte.

So sehr mich Wien auch faszinierte, die Orientierung nach den Himmelsrichtungen war auch nach den Tagen dort noch immer ein Desaster.

Ich konnte oft nicht einordnen, wo wir uns genau in Wien befanden.

Veganer haben ein hartes Los:
Während ich mit Matthias durch den Naschmarkt schlenderte machte sich Frust breit.

120 Marktstände und Lokale von wienerisch bis indisch, von vietnamesisch bis italienisch –  doch von veganem Essen oder Restaurants keine Spur. Nach langem Suchen landeten wir in „Swing Kitchen“, einem veganen Fast-Food-Restaurant. In der Zeit, die ich in Wien verbrachte, besuchten wir 6 bis 7 Restaurants, die mich alle nicht wirklich vom Hocker hauen konnten im Gegensatz zu denen in Berlin. Ich empfand es als sehr schwierig, in Wien als Veganer fündig zu werden.

Ein kleiner Trost:
Ich war wie verzaubert, als ich den langgestreckten Innenhof Sünnhof zu Gesicht bekam. Mein Blick richtete sich auf die schillernden Farben der Regenschirme, die in der Luft schwebten und in der Dunkelheit von Glühbirnen beleuchtet wurden.

Gewiss existieren noch andere Innenhöfe in Wien. Unteranderem kann ich den „Raimundhof“ wärmstens empfehlen. Dieser Hof wird von mehreren kleinen Lokalen und Cafés geziert. Auch besonders schön war der Hof in der „Neustiftgasse“. Er war extrem charmant und südländisch in seinem Flair. Der Durchgang lädt zu einem netten Spaziergang unter einem teils grünen Blätterdach ein.

Abenteuerlust:
Die reinste Lebensfreude packte mich, als ich mitten im Freizeitpark stand.  Der Prater sprühte vor Energie und die Menschen waren in bester Laune.

Es wurde einiges geboten: turbulente Achterbahnen, gruselige Geisterbahnen und Attraktionen für Groß und Klein. Doch so spaßig und adrenalingeladen das Ganze auch sein mag, keine von all den Attraktionen war barrierefrei.

So blieb nur das Riesenrad für mich. Matthis half mir in den Waggon und es ging hoch hinaus. Er hat mich wirklich toll begleitet: Die ganze Recherche im Vorfeld und die Organisation hat er übernommen. Ich musste mich um nichts kümmern und konnte Wien ganz entspannt erleben. Ob zwischen den alten Häusern oder wie im Riesenrad hoch über den Dächern der Stadt.

Kühle Getränke an der Donau und eine Vielfalt an Kunst:
Entlang des Donaukanals sammelte sich ein buntes Volk, welches sich von den Graffitis an den Mauern entlang des Kanals inspirieren lassen konnte. Ob man sie für Kunst oder Klecksereien hält, Graffitis prägen an vielen Stellen Wiens Stadtbild. Besonders an den Mauern entlang des Donaukanals. Mit der Zeit fiel mir auf, dass einige Graffitis mit viel Aufwand verbunden gewesen sein müssen – im Unterschied zu den sogenannten Tags, die in kurzer Zeit und meist illegal an Häuser, Züge oder Straßenschilder gesprüht werde.

Gemeinsam saßen Matthis und ich an einer Bar und genehmigten uns ein kühles Getränk. Dazu genossen wir die Klänge der Musik in unseren Ohren.
Als wir ausgetrunken hatten, sprang ich vom Barhocker: Ich war jetzt neugierig darauf, an den Graffitis vorbeizugehen.

Matthis machte mich auf Metall-Gestalten aufmerksam. Wenn mich Matthis nicht drauf aufmerksam gemacht hätte, wäre ich schnurstracks daran vorbeigelaufen.

Abstrakte Figuren aus braunem Rost und Metall, die sich gegenübertreten und gegeneinander kämpfen. Gestalten, die so stark mit Dellen „verziert“ waren, dass für mich nicht erkennbar war, was sie darstellen sollten. Die Darstellung der Statuen war auch für Matthis schwer zu beschreiben.

Der Spaziergang am Donaukanal wurde zu keiner Sekunde langweilig. Es kam mir wie ein Street-Art-Museum vor, welches mit täglich neuen Werken, die es zu entdecken galt, bestückt war.

Ein absolutes „Muss“ für einen jeden, der sich für Kunst begeistert.

Das Allrounder Musiker Duo SDP als Schlusslicht!
Der Andrang in der Halle war gigantisch. Matthis holte sich Popcorn, bevor wir endlich unsere Plätze aufsuchten. Ich spürte die Aufregung der Leute, die es kaum noch erwarten konnten.

Mathis führte mich zu unseren Plätzen. Wir saßen kaum, schon heizte die Vorband erstmal ordentlich ein. Dann endlich begann das eigentliche Konzert und „SDP“ erschien auf der Bildfläche. Vincent und Dag freuten sich nach so langer Zeit wieder auf der Bühne zu stehen. Es zischte und blitzte nur so vor Leuchteffekten. Von alten Kinderzimmerliedern bis zu aktuellen Songs war alles dabei und ich kannte sie alle: Von „Der Anfang anzufangen“ bis zu der neuesten Single „Du hast gehofft“.

In dem Augenblick als das Konzert begann, erblickte ich das Lichterspiel der Show und alles andere war für mich nicht greifbar. Weder die Bühne noch die Band. Mit gespitzten Ohren schenkte ich der Musik meine volle Beachtung. Zwischen dem Jauchzen und dem Gesang des Publikums ertönte eine Mischung aus Hip Hop, Pop und Elektro in meine Ohren.

Ich schwebte auf den Melodien und wippte zum Takt. Den Aufbau der Bühne und die ganze Show überließ ich meiner Fantasie – die Bühne war einfach zu weit weg.

Matthis übernahm überwiegend den ruhigen Part.

Es war ein gelungener Abend und der perfekte Abschluss von unserer gemeinsamen Reise in eine der prunkvollsten Städte Europas.

Meine Tipps für Euch:

  • Die Regenschirmgasse: Wir waren nachts dort, die Beleuchtung über dem Hof hat die Schirme wunderbar bunt leuchten lassen. Wenn das mal nicht die richtige Kulisse für einen romantischen Spaziergang ist. https://www.wien.gv.at/spaziergang/innenhoefe/suennhof.html
  • Graffitis am Donaukanal: Ich liebe alles, was farbenfroh ist. Und es gibt keine Vorschriften für die Künstler, hier leben sich die Sprayer aus. Und auch die abstrakten Metallfiguren haben es mir angetan. Wer auf diese Art von Kunst blickt, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. https://www.meinbezirk.at/leopoldstadt/c-freizeit/streetart-und-graffitis-am-donaukanal_a2275566
  • Vegane Pizza, das sagt schon alles – wir waren oft in Restaurants, die nur ein oder zwei vegane Optionen im Angebot hatten. Aber hier hatte ich die ganze Karte zur Auswahl. Bei mir zuhause gibt es keinen einzigen Laden, der vegane Pizza anbietet. Daher war ich hier im Pizzahimmel – mega lecker und man musste überhaupt nicht lange warten.

Mein Fazit:

Wien war von der Sauberkeit her eine echte Ausnahmeerscheinung. Vor allem im Vergleich zu Berlin, wo ich zuvor unterwegs war. Berlin ist schmutziger, dafür bietet es eine riesige Auswahl an Restaurants für Veganer – im Gegensatz dazu geht man in der Hauptstadt des Wiener Schnitzels und Heimat des Kaiserscharrn als Veganer heillos unter. Essen ist mir im Urlaub wichtig, deshalb hat mich die Stadt teilweise etwas frustriert. Auch die vielen historischen Sehenswürdigkeiten mögen manche toll finden, mich haben sie nicht vom Hocker gerissen. Wer sich wie ich bei den Graffitis am Donaukanal am wohlsten fühlt, fährt für den nächsten Kurztrip wahrscheinlich wieder lieber nach Berlin.