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Neu beginnen

Der erste Schritt in eine neue Richtung bedeutet, dass man sich bewusst von der Vergangenheit abwendet. Um einen Neuanfang zu starten ist es wichtig, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie für null und nichtig erklärt wird.

Jetzt im Oktober 2022 ist es dazu gekommen, dass ich unfreiwillig und doch irgendwie freiwillig aus dem Wohnheim ausziehen muss. Der Grund ist ziemlich simpel. Der Deal mit dem Landratsamt war, dass ich bis Frühjahr 2023 eine Wohnung haben muss, ansonsten ist die Konsequenz aus dem Wohnheim auszuziehen. Madlen und andere Ehrenamtliche haben bereits überall gesucht. Es waren Städte wie Berlin, Hamburg, München, Heidelberg und Weingarten/Ravensburg mit dabei. Es heißt zwar immer, dass auch Menschen mit Assistenzbedarf genauso das Recht wie Normalos haben, überall zu wohnen, wo sie möchten. Allerdings durfte ich die Erfahrung machen, dass dies nicht der Fall ist.

Es werden einem vom Landratsamt die Quadratmeter der Wohnung vorgegeben und wie hoch die Miete sein darf. Die tatsächliche Miete ist entweder zu hoch, wenn man eine passende Wohnung gefunden hat. Oder wenn die Miete passen würde, ist die Wohnung zu klein oder nicht barrierefrei. Die Miete darf nicht mehr als 460 Euro betragen. Auf dem heutigen Wohnungsmarkt für diesen Preis eine 50-Quadratmeter-Wohnung zu finden, ist sehr unrealistisch. Ist die Wohnung kleiner, fehlt die Bewegungsfreiheit, die ich durch meine Seheinschränkung und so viele Gleichgewichtsstörungen benötige. Dort wäre die Gefahr zu groß, dass ich stolpere und nicht die Möglichkeit habe auszuweichen.

In Berlin, wo ich in unbedingt hin wollte, aber auch in anderen Städten scheiterte es an einigen weiteren Punkten, die für Normalos kein Problem darstellen.
Wenn ich Wohnungen angefragt habe, war ds die Mankos: Im Flur befand sich am Treppenaufgang nur auf einer Seite ein Handlauf – oder noch schlimmer: gar kein Geländer. Eine Badewanne als Dusche ist ein absolutes No-Go für mich, es kommt nur eine ebenerdige Dusche infrage.Von Tür- und Bodenschwellen ganz zu schweigen. Und eine Herausforderung am neuen Ort wäre gewesen, viele neue Ehrenamtliche zu finden. Da hat das soziale Engagement der Menschen meinem Eindruck zufolge nachgelassen hat, wurde es für mich schon in Weingarten immer schwieriger, neue Ehrenamtliche zu finden. Vor allem seit Corona ist dies der Fall.
Ehrlich gesagt trieb mich das häufiger an den Rande des Wahnsinns. Die zwischenzeitlich realisitische Hoffnung, in Bad Saulgau eine barrierefreie Wohnung zu erhalten, scheiterte daran, dass der Assistenzdienst, der zum Konzept hinter dieser Wohnung gehörte, noch ziemlich am Anfang stand und zu wenig Personal vorhanden war.

Ich bemühte mich, mehr auf die Betreuer zuzugehen und Unterstützung für den Alltag einzufordern. Dies funktionierte leider nur bedingt und ließ mit der Zeit auch wieder nach. Dem Landratsamts reichte die Mühe nicht aus. Aus deren Sicht passte ich mich der Tagesstruktur im Wohnheim nicht an. Die Botschaft, die bei mir gefühlt ankam: „Geh wie alle anderen Behindis in der Werkstatt Schrauben zählen und lass dich ab 16 Uhr von den Betreuern nach ihren Vorstellungen betreuen. Frei nach dem Motto: Wer nicht spurt, der fliegt.“

Sobald man zusätzlichen Unterstützungsbedarf äußert, geräte man in die Rolle des Bittstellers und muss sich für seinen Bedarf rechtfertigen.

Wenn ich eines mitnehme und gelernt habe in diesen 6 Jahren, dann ist es, dass man nur eine Nummer unter vielen ist und kein Mensch mit Persönlichkeit, Charakter und Träumen. Und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft wird einem eher erschwert anstatt es einem leichter gemacht wird, wenn man in einer solchen Einrichtung lebt.

Zum Glück kommt Aufgeben in meinem Wortschatz nicht vor.

Jetzt ziehe ich zurück zu meinen Eltern, die im Kreis Calw leben.

Wenn alles gut läuft, habe ich Ende 2024 in Neuhengstett meine erste eigene und vor allem eine barrierefreie Wohnung. Sofern mir das Landratsamt keinen Strich durch die Rechnung macht.

All die destruktiven Kränkungen und die Tränen, die vor Wut geflossen sind, lass ich hinter mir. Die Überwindung der Tränen hat mich stärker und lebensfroher gemacht und dafür gesorgt, dass ich auch für die kleinen Dinge im Leben dankbar bin, vieles lockerer nehme und mit Humor durchs Leben schreite – auch wenn mich und meine Wünsche nicht jeder versteht.

Ich habe mir erneut selbst Hilfe und Beratung organisiert. In Stuttgart kann ich bald mit Ansprechpartnern von Blindenvereinen sprechen, von denen ich mir neue Tips und Hilsmittel für den Alltag erhoffe. Auch mein persönliches Projekt, diesen Blog zu starten, und der Plan, eventuell eine Ausbildung zu beginnen, stehen im Vordergrund.

Denn selbst wenn ich das Wohnheim verlasse, sind der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben und der Drang sich zu verwirklichen nicht gebrochen. Im Gegenteil.

Trotz aller Widerstände durfte ich tolle Menschen mit großem sozialem Engagement kennenlernen. Ohne diese Personen hätte ich mich nicht so weiterentwickelt und wäre nicht da, wo ich jetzt bin. Wenn ich sie brauchte, waren sie da. Wir haben viel gelacht, Spaß auf Festivals und Konzerten gehabt, und vor allem haben Sie mich in meiner persönlichen Entwicklung gefördert.

Danke dafür!

Vegan geht auch behindert

Kapitel 1: Warum überhaupt Vegan

Ein paar Steaks und Würstchen auf dem Grill, schön heiß und fettig, das war für mich das Normalste auf der Welt. Ich hinterfragte das nicht, denn schließlich kannte ich es nur so von zu Hause.
Bis ich 2018 auf ein Video stieß, das mich wachrüttelte und mir eine unbequeme Wahrheit auf dem Teller präsentierte. Massentierhaltung ist die reinste Ausbeutung. Zu der Zeit spielte ich mit dem Gedanken, auf vegetarische Ernährung umzusteigen. Von vegan hörte ich Positives sowie Negatives. Da ich mir lieber mein eigenes Bild mache als auf andere zu hören, begann ich im Netz herumzustöbern. Die Videos über schreckliches Tierleid nahmen mir die Entscheidung ab. Es gibt Tausend Beweggründe Veganerin zu werden, für die meisten zählt der ethische Aspekt. Bei mir war es nicht anders. Für mich ist es nicht vertretbar, dass Tiere für meine Lebensweise ausgebeutet und getötet werden.

Hier ein paar weitere Gründe die mich dazu bewegten, auf eine vegane Ernährung umzusteigen.

1. In der Michindusttie werden Milchkühe künstlich befruchtet, um Milch zu geben. Nur um nach wenigen Jahren aufgrund  immer geringer Milchleistung getötet zu werden.
2. Männlich Küken werden nach der Geburt geschreddert,  da sie weder Eier legen können  noch als Masthähnchen geeignet sind.
3. Die industrielle  Produktion tierischer Lebensmittel hat einen Riesen-Einfluss auf die Entwicklung des Klimas.
4. Eine vegane Ernährung beugt außerdem gesundheitlichen Risiken vor, zum Beispiel Übergewicht, Krebs oder Herzkreislauferkrankungen.

Mir fallen noch zig andere Gründe ein, doch das würde hier zu weit führen.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt schaut doch mal hier bei der Albert Schweizer Stiftung vorbei: Warum vegan? Gründe und Gegenargumente

In dem Text findet ihr hinter den grün geschriebenen Worten Links zu tiefergehenden Informationen.

Kapitel 2: Vegane Ernährung mit HindernissenDer Entschluss für eine vegane Ernährung ist ein Leichtes für mich gewesen, die Umsetzung allerdings ist gerade zu Beginn etwas umständlich. Nicht wegen der Ernährung an sich, sondern weil sich nicht jede Person mit dem Thema auseinandersetzt. Ich aber bin darauf angewiesen, dass mein Umfeld versteht und weiß, welche Lebensmittel vegetarisch und welche vegan sind. Für mich war es wahnsinnig spannend, mich für ein neues Thema zu begeistern. Unbekannte Gewürze, exotische Rezepte mit Zutaten, die kurz für Verwirrung sorgen können, doch am Ende war ich oft verblüfft, welche  verrückte Kombinationen von Lebensmitteln es gibt und was Gewürze aus einem Gericht machen können. Das ist das schöne am Veganen, man beschäftigt sich automatisch mehr mit dem Thema Ernährung, fängt an, mehr in der Küche herumzuexperimentieren und entdeckt dabei immer wieder neue Gemüsesorten und Zusammensetzungen. 

Jetzt kommt das große Aber: Im Wohnheim, wo ich zum Zeitpunkt meiner Entscheidung lebte, wurde das Essen aus einer Kantine geliefert. Für vegane Ernährung gab es dort kein Bewusstsein. Auch vielen Betreuern war nicht im geringsten klar, wie eine vegane Ernährung gestaltet wird.

Kapitel 3: Mit dem Essen im Wohnheim auf Kriegsfuß

Ich habe also angefangen, mich in der Küche meiner Wohnung im Heim selbst zu verpflegen. Doch dabei brauche ich Hilfe: Rezepte lesen, Einkaufslisten schreiben, Zutaten besorgen, Gemüse kleinschnibbeln, das Gericht zubereiten – das kann ich nicht alleine, und versuche ich es doch, endet das im Chaos. Doch von den Betreuern erhielt ich diese Hilfe nicht.

Zum einen kann ich die Betreuer verstehen. Der Tag hat eben nur 24 Stunden und das Personal ist knapp.  Es fehlt vielen die Motivation für solche Extra-Aufgaben, habe ich den Eindruck, oder sie sind träge und machen einfach Dienst nach Vorschrift. Alles, was darüber hinaus geht, wird abgelehnt. Das hindert die Bewohner daran, in dem Fall mich, sich weiterzuentwickeln und sich voll auszuleben. Oder anders gesagt: Du kannst dich  im Wohnheim weiterentwickeln, aber nur so lange du dich anpasst und nicht aus der Reihe tanzt.

Ich habe deshalb meine vegane Ernährung gemeinsam mit Unterstützung von freiwilligen Helfern umgesetzt. Fürs Einkaufen und Kochen habe ich zum Beispiel Studenten gefunden, die nachmittags für mich Gerichte zubereitet haben, oft gleich für mehrere Tage.
Doch auch das hat nicht immer einwandfrei geklappt.

Manche konnten gar nicht richtig Kochen. Andere setzen sich über meine Anweisungen hinweg oder kauften falsche Produkte ein. Doch ich konnte auch Leute finden, die wussten, was sie tun. Das spürte ich schnell und konnte ihnen mehr Spielraum lassen und musste nicht immer kontrollieren, ob sie alles richtig machen. Schließlich ist es für mich ausgesprochen wichtig, dass alle Küchengeräte wieder an ihren richtigen Platz kommen, damit ich sie selbst auch wieder finde. Bis das alles geklappt hat, bedurfte es jeder Menge Beharrlichkeit von mir.

Von Anfang an war ein fetter Rezeptordner, den ich zusammen mit meiner Mutter mit veganen Rezepten gefüllt hatte, eine große Hilfe.

Kapitel 4: Tauche Step By Step ein in die vegane Welt

Als ich auf vegane Ernährung umsattelte, lernte ich am meisten im Verlauf der Implementierung.
Worauf ist beim Einkaufen zu achten?  Was gibt es für Ersatzprodukte? Wie kann ich überprüfen, ob tierische Inhaltsstoffe vorhanden sind, denn nicht überall steht das Zeichen „Vegan“ drauf?

Für mich kam auch schnell die Frage auf: Wo kann ich überhaupt noch essen gehen, welche Restaurants bieten vegane Alternativen an? Oder koche ich doch lieber zu Hause?
Doch vor allem ist es wichtig zu lernen, dass es ok ist, Fehler zu machen. Und dass es in Ordnung ist, ein paar Ausnahmen zu haben. Deshalb wird aus keinem ein schlechterer Mensch. Wichtig ist, dass man sich mit der Thematik auseinandersetzt und seine Ernährung Step by Step ändert.Um noch eines klarzustellen: Die Vegane Ernährung hat nichts mit meinem Krankheitsbild zu schaffen. Im Verhältnis zu den anderen Ernährungsformen  bin ich aber davon überzeugt, dass die vegane Ernährungsform aus gesundheitlicher Sicht zumindest für mich die richtige Entscheidung war. Mein zuständiger Arzt in der Reha hat mich dies bezüglich sehr unterstützt.
Was ich wirklich jeder/m ans Herz legen kann, der/die sich für die vegane Ernährung interessiert, ist folgendes: 

– Setzt euch nicht unter Druck. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
– Informiert euch, lest Bücher
– Entscheidet selbst, inwieweit ihr die vegane Ernährung in eurem Alltag umsetzen könnt.
– Es geht nicht darum, alles perfekt umzusetzen, sondern so weit es geht Tierleid zu vermeiden.

Der Mann hinter dem Vorhang: Max Giesinger gibt unbeschreibliches Konzert in Stuttgart

Das Publikum zückte die Handys, funkelnde Lichter strahlten von Tausenden Displays auf die Bühne. Hinter einem Vorhang erschienen Schatten, deren Konturen schwer zu erahnen waren. Nur ganz links war deutlich der Gitarrist zu erkennen.

Die Umrisse wurden immer deutlicher, und schließlich betrat Max Giesinger die Bühne.

Die Menschenmenge klatschte, jubelte, und Max Giesinger sang seinen erste Song an diesem Abend. Elena, meine Begleiterin, die neben mir saß, beschrieb mir das Geschehen auf der Bühne und das ganze Drumherum so genau wie möglich. Sei es ein plötzlicher Bühnenwechsel von der großen auf eine kleinere Bühne Mitten im Publikum, oder dass der Künstler durchs Publikum lief. Er hatte einen Beutel dabei, aus dem er Zuschauer kleine Zettel mit unterschiedlichen Songtiteln ziehen ließ. Kurz darauf präsentierte er diese Songs dann auf der Bühne. Eine originelle Idee. Und ich hatte mich schon gewundert, warum Max Giesinger fremde Songs spielt.

Erst als Elena mir davon berichtete, ging mir ein Licht auf und ich verstand, warum. Den Gesang, die Freudenschreie der Menschen, das hörte ich. Das Lichterspiel auf der Bühne konnte ich bis zu einem  gewissen Grad recht gut erkennen. Im Verlauf des Events verließ ich mich aber irgendwann vollkommen auf Elena. Ich bemühte mich erst gar nicht, die visuellen Eindrücke aufzunehmen, sondern versuchte, mich auf das zu fokussieren, was ich hörte. Alles andere hatte gar keinen Zweck.

Ich nahm die schwungvolle, gute Stimmung in der großen Halle (Porsche Arena) wahr und das Leuchten der Handydisplays, was für mich aussah wie kleine, helle, leuchtende Punkte. Max Giesinger plauderte immer mal wieder aus den Nähkästchen und unterhielt sich mit dem Publikum. Dadurch entstand eine gewisse Vertrautheit, als ob man sich mit einem guten Freund gemütlich im Wohnzimmer unterhalten würde. Genau das machte das Konzert für mich so besonders.

Wer von euch war selbst schon auf einem Konzert von Max Giesinger?

Wie nehmt ihr ein Konzert wahr?

Was macht für euch ein Konzert besonders?

Für mich ist die Beschreibung meiner Begleitung ausgesprochen wichtig. Hören kann ich alles selbst, aber Mit der Beschreibung erschuf Elena ein Bild voller Farben in meinem Kopf. Zur Unterstützung fotografierte und filmte Elena immer mal wieder kurze Sequenzen des Konzertes. Das hatte den Vorteil, dass ich die Bilder sowie Videos zu Hause noch mal ranzoomen und genau anschauen konnte. Wie trug Max seine Haare, was hatte er an? Sogar seine Mimik konnte ich so erkennen.
Elena machte das Konzert zu einem wunderschönen Ereignis. Dazu möchte ich erwähnen, dass dies das erste gemeinsame Event mit Elena war und sie erst kurz als Assistenz für mich im Einsatz ist.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend und ein Konzert, das ich sicher nicht so schnell vergessen werde.

Mit Seheinschränkung leben: Diese Hilfe brauche ich im Alltag

Ich lebe seit 2012 mit einer Seheinschränkung, einem sogenannten Nystagmus. Ich habe euch schon erklärt, was das ist, wie mein Sehen dadurch eingeschränkt ist und wie ich mich seit der  Seheinschränkung in meiner Wohnung organisiere. Bei vielem, was ich machen möchte, benötige ich Hilfe – vor allem, wenn ich unterwegs sein will. Was ist also die Aufgabe der Person, die mich im Alltag und auf Tour begleitet? Hier einige Tipps, die für Euch im Umgang mit seheingeschränkten Menschen vielleicht auch hilfreich sein können. Wobei es am besten ist, immer zu fragen, welche Hilfe auch erwünscht ist.

Sei es beim Arztbesuch, auf Reisen, beim Museumsbesuch oder auf größeren Veranstaltungen – es sollte der Begleitperson bewusst sein: Mich zu begleiten, ist mit Arbeit und Verantwortung verbunden, auch wenn es sich um Freizeitaktivitäten handelt.

Immer, wenn es rausgeht, bin ich auf Teamwork angewiesen:

Unterwegs mit Bus und Bahn:

Wenn ich unterwegs bin, verlangt meine Seheinschränkung den Assistenten einiges ab – aber selbst wenn mal was nicht so läuft, wie es soll, versuche ich es mit Humor zu nehmen. Vor allem Bus und Bahn werden für mich zur Wackelpartie. Meine Begleitung muss für mich nach einem Platz Ausschau halten und mir sagen wo ich mich festhalten kann. Bei diesem Tehma muss ich an eine Bahnfahrt auf der Reise nach Wien denken. Oft muss es schnell gehen, die Bahn war in diesem Fall nicht so nett, zu warten bis ich mich hingesetzt habe – ich bin ruckartig in den Sitz gefallen. Einmal bin ich sogar beinahe auf die Person gestürzt, die mir gegenüber saß. So oft wie dort in den öffentlichen Verkehrsmitteln hatte ich schon lange nicht mehr den Halt verloren.

Unterwegs mit dem Auto:

Wenn ich mit Assistenten im Auto unterwegs bin, dann ist das für mich komfortabler. Aber auch hier ein Beispiel, wo trotzdem Probleme entstehen können. Wir sind auf dem Weg zu einem Treffen, Termin oder zu einer Veranstaltung. Wenn ich schon ausgestiegen bin und die Begleitperson bemerkt, dass sie noch einen Parkschein lösen muss, dann sollte sie mir das mitteilen, bevor sie geht. Und sie sollte dafür sorgen, dass ich mich entweder setzen oder irgendwo so lange festhalten kann bis sie wieder kommt.

Unterwegs zu Fuß:

Wenn wir zu Fuß unterwegs sind, ist Kommunikation elementar. Denn ich kann es nicht ausstehen, wenn aus heiterem Himmel an mir gezogen wird. Ich muss und möchte erst einmal wissen, was los ist. Sagt mir zum Beispiel, dass ein Auto entgegenkommt, das ich nicht sehe. Oder sagt mir, dass wir abbiegen müssen. Oder dass ihr mir etwas zeigen möchtet. Ihr habt einen Mund zum Reden, also benutzt ihn auch. Kommt nicht mit solchen vagen Aussagen wie „Da kommt ein Auto“, „Hier lang“, „Da hin“ oder – noch schlimmer – mit Schweigen. Wichtig ist, dass ihr die Umgebung für mich genau betrachtet und mögliche Stolperfallen für mich erkennt. Das könnte sein: ein nicht rangerückter Stuhl, eine Teppichkante, Stufen, der Bordstein oder ein sonstiger Absatz, Wurzeln oder Steine auf dem Weg.

Aber es gibt noch viel mehr Punkte in meinem Alltag, an denen ich Hilfe brauche. Und Verhaltensweisen, auf die ich besonders viel Wert lege:

Beschreibung meines Umfeldes bei Gefahr:

Wenn ihr mich warnen wollt, dann reicht es nicht „Vorsicht, pass auf“ zu sagen. Wenn ich so was höre komme sogar ziemlich schnell ins Schwanken, weil ich verunsichert bin. Die Angaben sollten möglichst präzise sein. „Vor dir kommt eine Stufe“, „Links von dir möchte eine Person vorbei“, „Direkt hinter dir steht ein Einkaufswagen“ – damit kann ich was anfangen. Und immer gilt: Beschreibe mir, was Du siehst.

Beschreibung eines Weges:

Die Seheinschränkung brachte mir die erschreckende Erkenntnis, dass die Sehenden richtig mies darin sind, Wege so zu beschreiben, damit ich was damit anfangen kann. Bei Wegbeschreibungen ist es wichtig für einen Seheingeschränkten, zu wissen, dass er oder sie auf dem richtigen Weg ist. Makante Anhaltspunkte sind dabei sehr hilfreich. Das kann eine Baustelle, ein Dornenbusch, eine Kirche oder ein Geschäft sein.

Beschreibung von sehenswerten Besonderheiten:

Sehenswürdigkeiten oder Kunst im Museum zu beschreiben ist noch einmal schwieriger. Aber versucht es. Ihr schenkt der seheingeschränkten Person einen großen Mehrwert damit. Der Besuch in einem Museum oder eine Reise gewinnt an Qualität und ihr selbst lernt noch etwas dazu. Ohne genaue Beschreibungen sind Museumsbesuche oder Fahrten zu Sehenswürdigkeiten aus meiner Sicht sonst reine Zeitverschwendung für mich.

Unterstützung bei schriftlicher Kommunikation:

Zu meinen Alltag gehört wie bei jedem anderen Menschen schriftliche Kommunikation. Wer mich kontaktieren möchte, sollte das am besten über WhatsApp oder per Mail tun. Dort habe ich die Möglichkeit, den Text zu vergrößern. Für weiterleitete Dokumenten per Mail sind PDF-Dateien für mich am praktischsten. Falls nur ein Blatt Papier in greifbarer Nähe ist, um schriftlich etwas festzuhalten, dann am besten groß, in Druckschrift und mit einen dicken Filzstift schreiben.

Orientierungshilfe bei Veranstaltungen:

Meine Assistenz teilt mir mit, wenn ihr den Raum betretet oder das Gespräch verlässt. Fragt mich, wo ich sitzen möchte, beschreibt mir den Raum und die möglichen Sitzplätze.

Gibt es noch weiter Punkte?

Die Assistenz ist also so gut wie immer meine Begleitung. Aber trotzdem möchte ich selbst wahrgenommen werden. Fangt nicht an, Fragen an die Assistenz zu stellen, die eigentlich an die Person mit Behinderung gerichtet sind. Das empfinde ich als dermaßen respektlos. Es gibt mir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Es ist, als ob ich nicht existieren würde. Gleichzeitig solltet ihr der Assistenz Wertschätzung entgegenbringen.

Wie ein Trip nach Berlin mich verändert hat



Von Weitem erblickte ich, wenn auch unscharf, die Siegessäule von Berlin. Den Kopf aus dem Autofenster gestreckt, kamen wir der Großstadt näher. Ich war voller Vorfreude und konnte es kaum erwarten, die Stadt zu erkunden. Dietrich (Name geändert) parkte das Auto 10 Minuten vom Hotel entfernt und holte das Gepäck aus dem Kofferraum. Dietrich und ich kannten uns erst seit einem halben Jahr. Zwar waren wir zuvor schon öfter für mehrere Stunden unterwegs gewesen, doch dass er mich gleich mehrere Tage begleitet, ist für uns beide neu. Eine Reise, die also spannend werden dürfte.

Sightseeing in Berlin

Am darauffolgenden Tag klopfte es an meiner Zimmertür und Dietrich stand vor mir, um mich abzuholen. Behutsam legte ich meine Hand auf seine Schulter. Der Flur war gerade mal so breit, dass wir hintereinander laufen konnten. Also nahm ich meine Hand von der Schulter und stütze mich an der Wand ab. Unter den Füßen knarrten die Holzdielen. Sobald es uneben wurde, sagte Dietrich Bescheid oder half mir geschwind über die Erhöhung der Bodendiele hinweg. Typisch Altbau eben.

Draußen nahm ich den Tumult des Straßenverkehrs wahr.

 Meine Augen schweiften kontinuierlich hin und her, ich versuchte einen Eindruck der fremden Umgebung zu bekommen. Doch so war es mir unmöglich, ein klares Bild zu fassen.

Für fünf Tage sollte Dietrich mich nun durch Berlin begleiten und den Fremdenführer spielen. Deutschlands Hauptstadt wartete darauf, von uns erkundet zu werden.
 
Fest eingehakt bei Dietrich lief ich über die Straße. Auf den Verkehr sowie die Ampeln brauchte ich nicht zu achten. Genauso wenig auf die Bordsteinkanten. Als Begleitperson war das unter anderem sein Job, mich darauf hinzuweisen.

Erster Stopp, eine Schiffsfahrt über die Spree. Doch zuvor mussten wir ein kurzes Stück mit dem Bus fahren. Da ich weder den Busfahrplan noch vorn die Anzeige der Busse lesen konnte, nahm mir Dietrich diese Aufgabe ab. Als der Bus vor uns hielt, ging Dietrich einen großen Schritt voran, hielt mich dabei immer noch fest, und ich machte es ihm nach. Dietrich räumte den Weg frei auf der Suche nach einem Sitzplatz.

Wenig später stupste mich jemand von der Seite an. Es war Dietrich, der mir zu verstehen gab, dass wir jetzt an dieser Haltestelle auszusteigen haben.

Aus dem Bus draußen, blieben wir kurz stehen. Ich versuchte mich neu zu orientieren. Doch es dauerte viel zu lange bis meine Augen sich fokussierten und ein klares Bild entstehen konnte. 

Mit einem Mal zog Dietrich an mir und strecke den Arm Richtung Spree aus, wo das Schiff schon abfahrbereit stand. Wir setzen uns in Bewegung und die Menschen, die Straße, der Verkehr wurden unscharf.

Wir legten einen Sprint hin um noch rechtzeitig an Bord zu gehen. Dietrich griff nach meinem Geldbeutel und legte das Geld vor, plus Behinderten-Ausweis. 

Das war wirklich eine Erleichterung für mich, immerhin hatte er zwei funktionsfähige Arme – anders als ich. Durch meine Spastik am linken Arm funktioniert nur die Grobmotorik, die Feinmotorik fällt komplett weg. Der rechte Arm ist vollkommen funktionsfähig und gesund.

In kleinen Schritten ging ich die Wendeltreppe hoch an Deck. Rechts war ein Handlauf, an dem ich mich festhielt. Stufe für Stufe bewegte ich mich vorwärts. Mit dem rechten Fuß ging ich voran, das linke Bein, an dem die Schiene befestigt war, kam nach. Vor jeder Stufe wartete ich, bis ich das Gleichgewicht wieder erlangt hatte. Oben angelangt hielt ich mich an Dietrich fest. Er hielt nach zwei geeigneten Plätzen Ausschau.

 Inmitten der knallenden Sonne, die auf unsere Köpfe schien, hörte ich das Wispern der Spree in meinen Ohren. 

Im Laufe des Tages besichtigten wir auch noch den Fernseherturm, der unterm Strich nicht besonders erwähnenswert war. Trotz einer Höhe von 368 Metern. Dann besuchten wir das Brandenburger Tor sowie das Jüdische Museum. Vom ständigen Stehen, Laufen und wieder Anhalten vor einem Bild, sobald Dietrich mir vorlesen wollte, was darüber geschrieben wurde, taten mir die Füße weh.

Das kulinarische Berlin

In Berlin existiert eine Vielzahl von veganen Restaurants. Von süßen Donuts bei Brammibal’s Donuts bis zu asiatischen, mexikanischen sowie türkischen Kochkünsten. 

Ich liebe die vielen Möglichkeiten an veganen Restaurants. Dietrich las mir die Gerichte aus der Speisekarte vor oder schnitt mir das Essen klein, falls notwendig. 

Einen Besuch wert: Der ,,Xuan Markt“ im Bezirk Lichtenberg. Frei übersetzt wird der Markt auch als Frühlingswiese bezeichnet.
 
Ich für meinen Teil nahm nicht mehr wahr als das lebhafte Gewusel der Menschenmasse und die fernöstlichen Gerüche, die in meine Nase stiegen. 
Dabei waren wir noch nicht einmal in die sechs Hallen des Doung Xuan Center eingetreten, wo es alles geben sollte, was Asien exportierte. 

Beim Anblick der Hallen stürzten alle erdenklichen Eindrücke auf mich ein. Das fröhliche Gedränge, die warme Luft in den Hallen, das Schwätzen der Händler mit den Kunden und, nicht zu vergessen, die verschiedensten Aromen, die ich nicht richtig einordnen konnte.

 Schweigend schlenderten wir durch die Markthallen. Nur schwer fand ich mich zurecht, lose Bilder zogen an mir vorbei, so bekam ich nichts davon mit, welche asiatischen Lebensmittel es gab, und was noch angeboten wurde, von Textilien, Lederwaren, Kurzwaren, Technik über Uhren und Schmuck bis hin zu verschiedenen Dienstleistungen.

Ich war da und bekam doch wenig mit – mir fehlten Beschreibungen. Doch das wusste ich in dem Moment noch gar nicht – erst später merkte ich bei anderen Reisen mit erfahrenderen Assistenten, wie viel sie mir mit ihren Beschreibungen vermitteln können.

In Berlin haben wir außerdem einen richtigen Thai-Streetfood-Markt und Berlins beste Open Air Küche im Preußenpark besucht. Das Herz von Thailand sprach zu mir und führte mich an einen exotischen Ort voller neuer Gerüche. Es herrschte eine geräuschvolle Kulisse im Hintergrund. Dietrich sprach mit einer Freundin, die wir dort getroffen haben, bereits darüber, wie auf traditionelle Art thailändisches Essen vor Ort zubereitet wird.

In solchen Augenblicken komme ich mir manchmal echt fehl am Platz vor. Man selbst bekommt nicht mit, was es alles zu essen gibt, was für Menschen einen umgeben, ich bekomme manchmal in solchen Situationen gar nicht mit, ob mich jemand anspricht, ein Begleiter auf einmal woanders steht oder eventuell bereits gegangen ist. Und wenn ich es endlich gemerkt habe, ist der Moment schon vorbei.
Was ich seit meiner Seheinschränkung wahrnehme: Dass die Normalos Dinge selten gut, oft auch gar nicht beschreiben können. Mit Aussagen wie „rechts von dir auf dem Tisch steht die Flasche“, „links von dir steht der Jan“ oder „auf der anderen Straßenseite ist die Ampel rot“ kann ich was anfangen. Aber stattdessen höre ich Sachen wie „da hinten“, „guck mal, da lang“.

Mein Fazit:

Nur weil wir alle reden können, heißt das noch lange nicht, dass wir miteinander kommunizieren können. Jetzt aber zurück zum thailändischen Streetfood-Markt. Denn es ist doch noch Licht geworden, siehe da: Dietrich beschreibt, was es auf dem Markt für Leckereien gibt und als ich näher herantrat, erkannte ich sogar, wie die Verkäufer das Essen zubereitet haben. Noch schöner wäre es gewesen, wenn Dietrich es mir beschrieben hätte.

Die Treppen von Berlin

Den Treppen von Berlin war ich eher feindselig gesinnt. Nicht gerade sauber, verschmiertes Treppengeländer, und es gab nur sehr selten auf beiden Seiten einen Handlauf. An sich nichts Gravierendes, wenn man allerdings ohne Handlauf keine Treppen steigen kann, so wie ich, ist das ein großes Hindernis und schränkt einen in seiner Mobilität ein. Für den Fall, dass kein Handlauf vorhanden oder mir das Ganze zu schmuddelig ist, unterstützt mich gegebenenfalls meine Begleitperson. 

Das sieht dann folgendermaßen aus: 

Entweder halte ich mich an der Schulter fest und wir steigen die Treppen Stufe für Stufe, oder die Person legt den Arm hinter meinen Rücken und gibt mir erstens sicheren Halt und zweitens kann sie so schneller nach mir greifen, sollte ich das Gleichgewicht verlieren.

 Dies nimmt selbstverständlich mehr Zeit in Anspruch und so verpasst man die ein oder andere Bahn. 

Nichtsdestotrotz gelangt man wunderbar von A nach B.


Shoppen bei Räucherstäbchen-Duft

Wir trafen uns in Berlin mit Rina (Name geändert), die dort ein Praxissemester absolviert. 

Da Dietrich zum Shoppen nicht besonders hilfreich ist, schickten wir Mäddels den Mann zum Frisör und anschließend zum Kaffeetrinken.

 Im Guru Shop am Prenzlauer Berg ließen wir uns inspirieren von einer Riesenauswahl an schönen Dingen aus aller Welt. Wenn ihr mal dort seid: Taucht ein in schimmernde Farben aus Indien, Thailand und Indonesien. Möbel, Leuchten, Heimtextilien, Bekleidung, Dekoration, Schmuck und mehr. 

Klingt das gut in euren Ohren? Dann lasst uns shoppen!
 Ich sah allerdings nur leuchtende, zusammenhanglose Farben, nur vage Schattenrisse aus der Ferne, war ohne Orientierung und hatte den Geruch von Räucherstäbchen in der Nase.

 Näher ins Licht getreten, verschaffte ich mir bis zu einem gewissen Grad einen Überblick. Alles, was in geringer Entfernung lag, war für mich gut sichtbar. Doch alles, was auf großer Distanz lag, war für mich schwer ersichtlich.

Rina zeigte mir ein lilafarbenes Bandeau-Top, ein Neckholder im Lagenlook. Sie stöberte noch nach einer oder zwei blauen Leggings und hängte mir alles in die Umkleide.

 Wenn ich Klamotten anprobiere, läuft das so ab: Mit den linken Arm wird das Oberteil festgehalten und der linke Arm hilft beim Aus- und Anziehen. Der Aufwand hat sich gelohnt, ich verließ den Laden mit einer vollen Einkaufstasche.

Chillen in der Natur mitten in der Großstadt

Wir nutzten das wunderschöne Wetter aus und trafen uns mit Josie etwas außerhalb von Berlin an einem Badesee. Josie war die erste Studentin, die im Wohnheim als Ehrenamtliche kennengelernt habe.
Die Sonne strahlte durch die Bäume, und dennoch spendete uns die Natur ausreichend Schatten. Mit Picknickdecke und Essenskorb im Gepäck spazierten wir an einer schmalen Lichtung entlang. Der weiche Boden unter mir besaß ganz kleine Wurzeln, wodurch ich ab und an verstärkt Druck beim Abstützen auf Dietrichs Schulter ausübte. Am Ufer des Sees angekommen, konnte ich es kaum erwarten die Schuhe loszuwerden, um den warmen Sand unter meinen Füßen zu spüren. 
Der Boden unter mir ließ nach, und Dietrich führte mich zur Stelle, wo Josie bereits die Picknickdecke aufgeschlagen hat und sich im Badeanzug von der Sonne brutzeln ließ.

Dietrich stand breitbeinig vor mir, hielt mich mit beiden Armen fest und half mir so, mich auf den Boden zu setzen. Ich entledigte mich meiner Kleider, stand mit Hilfe von Dietrich auf, der mir den Schwimmgurt um meinen Bauch befestigte. Schwimmbrille auf, und dann ab ins Wasser. Nachdem wir uns beim Schwimmen abgekühlt haben, chillten wir bis zum Spätnachmittag am Strand und aßen unsere Snacks.

Meine Tipps für Euch:

  • Vegane Donuts bei Brammibal’s: Diesen Laden gibt es mehrmals in Berlin und er bietet absoluten Hochgenuss für alle Süßigkeiten-Junkies.
    brammibalsdonuts.de
  • Der Thaipark: Hier könnt ihr bei der Zubereitung asiatischer Gerichte zusehen. Selbst wer seheingeschränkt ist, schwebt durch ein Meer von Gerüchen.
    thaipark.de
  • Farbig und bunt – wer sich neu einkleiden möchte und keine Angst vor einem leuchtenden Auftritt hat, kann hier herrlich shoppen. Es gibt nicht nur Klamotten, sondern auch Möbel und Deko. Schöne Einzelstücke können Eure Wohnung aufwerten. Im Laden wird man von der Menge besonderer Möbelstücke aber fast erschlagen. www.guru-shop.de

Mein Fazit:

Berlin war für mich eine Wahnsinns-Stadt. Ich hätte allerdings mehr an Erfahrung mitgenommen, wenn der Reiseleiter Dietrich vieles besser berichtet und beschrieben hätte. Ob Berlin eine Reise wert ist? Auf jeden Fall!

Vor Berlin hab ich mich sehr zurück gezogen und wollte kaum raus. Dies hat sich nach Berlin schlagartig geändert. Ich gehe viel beschwingter durchs Leben und bin mit Neugier erfüllt, mit einem Wissensdurst, den ich vorher noch nicht kannte.

Jeder Veganer, der sich nach Leckereien ohne langes Studieren von Speisekarten sehnt, sollte auf jeden Fall nach Berlin fahren.

Aus diesem Grund hat Berlin eine so große Bedeutung für mich! Am liebsten würde ich sofort dort hinziehen.

Kein Lebewohl

Die, die mir am nächsten stehen, sind so nah und doch so fern.
Zerreißen meine Träume in Stücke.
Es juckt mich nicht.

Von Vertrauen nicht die Spur.
Ist mir so was von egal, denn ich bin unangreifbar.

Der Schmerz sitzt tief,
das Herz pocht laut.
Jaulend wie ein Wolf leide ich vor mich hin.

Bin gescheitert bei dem Versuch mein Bestes zu geben, doch gegen eure Mauer komm ich nicht an.

Kein Lebwohl.
Kein Abschiedsbrief.
Kein Telefon, das klingelt.
Nur ein Post-it am Kühlschrank mit den Worten „Ich bin auf und davon“.

Ihr philosophiert über mein Leben,
zerlegt es in Teile.
Ganz gleich was geschieht, im Vergleich zu den anderen kann ich auf euren Zuspruch lange warten.

Kein Lebewohl.
Kein Abschiedsbrief.
Kein Telefon, das klingelt.
Nur ein Post-it am Kühlschrank mit den Worten „Ich bin auf und davon“.

Ihr seid der Ansicht mich zu kennen, doch mein wahres Wesen bleibt verborgen.
Zuneigung spiegelt sich in materiellen Dingen.
Doch all das ist nichts wert, wenn ich die Liebe nicht spür.

Ihr nehmt mir den Atem, stutzt mir die Flügel.
Ich ringe nach Luft,
treibe in einem Wirbel im Ozean und ohne, dass ihr es merkt,  bin ich aus eurem Leben verschwunden.

Lass es Konfetti regnen, denn jetzt komm ich.
Ab sofort mach ich mir meine eigenen Regeln.
Lass alles hinter mir,
denn in diesem Augenblick fängt mein neues Leben an.

Kein Lebewohl.
Kein Abschiedsbrief.
Kein Telefon, das klingelt.
Nur ein Post-it am Kühlschrank mit den Worten „Ich bin auf und davon“.